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Hohe Durchimpfungsraten und gute Impfmotivation im Landkreis: Europäische Impfwoche läuft noch bis Sonntag
Impfungen gehören zu den wirksamsten vorbeugenden Maßnahmen gegen Infektionskrankheiten. Sie schützen insbesondere vor schweren Infektionen, bei denen es keine oder nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten gegen den Erreger gibt (z. B. Hepatitis B, Kinderlähmung, Diphtherie, Tollwut, Wundstarrkrampf), möglichen schweren Komplikationen (Gehirnentzündung nach Masernerkrankung), schweren Krankheitsverläufen bei Risikopatienten (z. B. Impfung leukämiekranker Kinder gegen Windpocken) und Infektionskrankheiten, die während der Schwangerschaft (z. B. Röteln) oder der Geburt (z. B. Windpocken) zu schweren Schäden beim Kind führen können. Neben dem Schutz des Einzelnen gegen Erreger, die von Mensch zu Mensch übertragen werden, haben Impfungen vieler Personen den Effekt, dass diese zu einem Kollektivschutz, der sogenannten Herdimmunität, führen. Dadurch wird das Auftreten einer Epidemie verhindert. Der Prozentsatz an Personen, die in einer Bevölkerung geimpft sein müssen, um einen sicheren Kollektivschutz zu gewährleisten, ist für jede Infektionskrankheit unterschiedlich hoch: Für Diphtherie wird eine Herdimmunität bei ca. 80 Prozent, für Mumps bei ca. 90 Prozent und für Masern bei ca. 92 bis 95 Prozent erreicht.
Bundesweit werden die Durchimpfungsraten jeweils zum Zeitpunkt der gesetzlich vorgeschriebenen Einschulungsuntersuchung verfügbar, da dann von jedem Kind der aktuelle Impfstand erfasst wird. Der Freistaat Thüringen hat seit Jahren bundesweit die höchsten Durchimpfungsraten in dieser Altersgruppe. Auch das Altenburger Land kann sich mit seinen Impfergebnissen sehen lassen. So betrugen für die eingeschulten Kinder 2008 die Durchimpfungsraten für Diphtherie 97,7 Prozent, für Tetanus 97,7 Prozent, für Keuchhusten 97,6 Prozent, für Kinderlähmung 86,7 Prozent, Masern und Mumps jeweils 91,4 Prozent, für Röteln 90,9 Prozent, für Hepatitis B 80,9 Prozent, für Windpocken 21,4 Prozent und für Meningokokken-Infektionen 14,9 Prozent.
„Der Grund für diese guten Ergebnisse sind die Impfmotivation der Eltern und die hervorragende Arbeit unserer impfenden Mediziner im Landkreis“, erklärt Dr. Bernhard Blüher, Leiter des Fachdienstes Gesundheit im Landratsamt. Da in Thüringen Vorsorgeuntersuchungen durch den Öffentlichen Gesundheitsdienst auch in den 4. und 8. Klassen vorgeschrieben seien, könne der Impfschutz noch regelmäßig überprüft und an fehlende Impfungen erinnert werden. „Mangelnde Impfakzeptanz ist in Thüringen wie auch im Altenburger Land weniger der Grund, weshalb Impfungen nicht lückenlos durchgeführt werden. Vielmehr denken manche Menschen einfach nicht daran. Dabei sollten gerade im Erwachsenenalter die Auffrischungsimpfungen gegen Tetanus und Diphtherie regelmäßig durchgeführt werden.“
Um für das Thema Impfen zu sensibilisieren und für eine Verbesserung des Impfschutzes zu sorgen, veranstaltet das Regionalbüro Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Europäische Impfwoche, die in diesem Jahr vom 20. bis zum 26. April 2009 stattfindet. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut gibt zudem jährlich Empfehlungen sowie die ständige Aktualisierungen zur Durchführung von Schutzimpfungen heraus. Denn ein Nutzen für den Gesundheitsschutz der Allgemeinbevölkerung setzt erst ein, wenn viele Menschen geimpft sind. Bei hohen Durchimpfungsraten können einzelne Krankheitserreger zurückgedrängt und schließlich weltweit ausgerottet werden. Bei nachlassenden Impfbemühungen könnten Erkrankungen wie Diphtherie, Masern oder Kinderlähmung wieder auftreten, Beispiele dafür sind die Ausbrüche der vergangenen Jahre in Russland (Diphtherie), Deutschland (Masern) und Afrika (Kinderlähmung).
„Die Impfwoche bietet eine gute Gelegenheit, den eigenen Impfstand zu überprüfen bzw. überprüfen zu lassen“, so Dr. Bernhard Blüher. „Neben den Impfungen gegen Tetanus und Diphtherie beraten der Hausarzt, die Apotheke oder der Fachdienst Gesundheit auch über Impfungen gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die durch Zecken übertragen wird, Pneumokokken sowie notwendige Schutzimpfungen bei Fernreisen.“
i. A.
Antje Gallert
Fachdienst Öffentlichkeitsarbeit
Link dazu: http://www.altenburgerland.de/sixcms/det...ng=de&id=106887
Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von Mina: 20.04.2009 18:22.
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