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Ein bemerkenswerter Aufsatz von Gert Flegelskamp zum Thema:
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BKA kontrolliert Post der Presse
Groß war die Empörung der Presse über die Aktion des BKA, Post von Zeitungen u. a. des Springer-Verlages zu kontrollieren oder wie im Fall des NDR die Gespräche eines Mitarbeiters abzuhören. Groß, aber wohl doch nicht groß genug. Ungefähr zur gleichen Zeit wurden nämlich die Gesetze zur Vorratsdatenspeicherung im Parlament beschlossen, obwohl das BVerfG bereits signalisiert hat, dass es die Gesetze in dieser Form nicht billigen wird. Bürgerkontrolle, ja, aber doch bitte nicht die Kontrolle der Presse, so kommt mir die Empörung der Presse vor. Damit wäre die Demokratie in Gefahr, wenn die Unabhängigkeit und Freiheit der Presse gefährdet wird. Die Freiheit der Presse ist mein Stichwort, die Aussage des 1880 größten Journalisten von New York, John Swinton, zu präsentieren, der bereits damals eine Aussage machte, die heute mehr stimmt als je zuvor. Ich nehme an, dass es niemanden gibt, der Rechte auf die Veröffentlichung dieser Aussage hat, die im Netz auf deutsch und englisch in mannigfaltiger Form zu finden ist. Sollte dennoch jemand die Rechte an dem Text haben und mit der Veröffentlichung auf meiner Seite nicht einverstanden sein, bitte ich um eine Nachricht, um den Text wieder zu entfernen. Hier nun die Aussage von John Swinton über die freie und unabhängige Presse:
Eines Abends etwa um das Jahr 1880 war John Swinton, damals der bedeutendste New Yorker Journalist, Gast eines ihm zu Ehren von seinen früheren Branchenkollegen gegebenen Banketts. Irgendjemand, der weder die Presse noch Swinton kannte, brachte einen Trinkspruch aus, auf die unabhängige Presse. Swinton schockierte seine Kollegen mit der Antwort:
"Es gibt hier und heute in Amerika nichts, was man als unabhängige Presse bezeichnen könnte. Sie wissen das und ich weiß das. Es gibt keinen unter Ihnen, der es wagt seine ehrliche Meinung zu schreiben, und wenn Sie sie schrieben, wüssten Sie im voraus, dass sie niemals gedruckt würde. Ich werde wöchentlich dafür bezahlt, meine ehrliche Überzeugung aus der Zeitung, der ich verbunden bin, herauszuhalten. Anderen von Ihnen werden ähnliche Gehälter für ähnliches gezahlt, und jeder von Ihnen, der so dumm wäre, seine ehrliche Meinung zu schreiben, stünde auf der Straße und müsste sich nach einer anderen Arbeit umsehen. Würde ich mir erlauben, meine ehrliche Meinung in einer Ausgabe meiner Zeitung erscheinen zu lassen, würden keine vierundzwanzig Stunden vergehen und ich wäre meine Stelle los. Das Geschäft von uns Journalisten ist es, die Wahrheit zu zerstören, freiheraus zu lügen, zu verfälschen, zu Füßen des Mammons zu kriechen und unser Land und seine Menschen fürs tägliche Brot zu verkaufen. Sie wissen es, ich weiß es, wozu der törichte Trinkspruch auf die unabhängige Presse. Wir sind die Werkzeuge und Vasallen reicher Menschen hinter der Szene. Wir sind die Marionetten, sie ziehen die Schnüre und wir tanzen. Unsere Talente, unsere Fähigkeiten und unsere Leben sind alle das Eigentum anderer. Wir sind intellektuelle Prostituierte."
(flegel-g.de)
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