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Propaganda-Geflunker V. - Mit den Öl- und Gasimporten aus Russland finanzieren wir Putins Krieg
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Pfiffikus
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FT-Nutzer
6.946 geschriebene Beiträge
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Wohnort: Debschwitz
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16.09.2022 ~ 21:53 Uhr ~ Pfiffikus schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 06.04.2006
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Propaganda-Geflunker V. - Mit den Öl- und Gasimporten aus Russland finanzieren wir Putins Krieg |
Beitrag Kennung: 1081777
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Hin und wieder wird in den Medien geflunkert.
Damit wir künftig leichter eine Stelle finden, zu der wir zwecks konstruktiver Auseinandersetzung mit dem Thema verlinken können, gehe ich hier mal auf einzelne dieser Propagandaphrasen ein.
Mit dem Import von russischen Gas und Öl finanzieren wir Russlands Krieg
Natürlich sollte man über eine solche Aussage sachlich und genau nachdenken. Es werden hier zwei Kriege zusammengehauen, die nur emotional ein wenig zusammen hängen, aber nicht mehr.
1. Krieg: Der militärische Überfall Russlands auf die Ukraine, der ohne Frage, ohne Wenn und Aber, gegen die Die Charta der Vereinten Nationen, Artikel 2 (4) über Gewaltverzicht verstößt. Ja, in dieser Frage hat sich Russland den NATO-Staaten angepasst, die solche illegalen Kriege schon mehrfach praktiziert haben. Mit dieser Illegalität will ich Euch hier nicht weiter langweilen, denn darüber werden wir in den Massenmedien schon ausreichend informiert. Wichtig sind mir nur einige Ergänzungen zu diesen Meldungen.
2. Krieg: Der Wirtschaftskrieg der westlichen Allianz gegenüber Russland. Ja, es gibt Menschen, die das Wort "Wirtschaftskrieg" im Moment noch ablehnen. Aber das wird schon. Der Überfall auf Afghanistan durfte anfangs auch nicht als Krieg bezeichnet werden, sondern nur als Spezialoperation zum Bau von Brunnen, Schulen und Krankenhäusern. Erst später, als es immer mehr Tote auch auf deutscher Seite gab, wurde das Wort "Krieg" akzeptiert. Wer sich mit dem Wort "Wirtschaftskrieg" noch nicht anfreunden kann, spricht eben vorerst noch von einer "wirtschaftlichen Spezialoperation". Die Akzeptanz des Begriffes kommt schon noch, wenn die Kriegsfolgen mit Wucht auf das deutsche Volk niederprasseln. Budjet, budjet...
Zu diesem Wirtschaftskrieg habe ich einige Anmerkungen.
- Verstößt ein solcher Wirtschaftskrieg gegen die UN-Charta? Nein. Es handelt sich nur um schnöde Vertragsbrüche bzw. um den Verzicht auf den Neuabschluss von weiteren Verträgen. Prinzipiell begrüße ich sogar, dass Staaten in dieser Form aufeinander einwirken, denn Embargos sind allemal besser und humaner als kriegerische Auseinandersetzungen.
- Hängt dieser Wirtschaftskrieg mit dem Überfall auf die Ukraine zusammen? Helfen wir mit dem Wirtschaftskrieg dem ukrainischen Volk? Kann der Wirtschaftskrieg ein schnelleres Ende des militärischen Krieges herbeiführen? Alle diese Fragen muss ich leider mit einem NEIN beantworten. Es gibt allenfalls einen emotionalen Zusammenhang zwischen beiden Kriegen. Und diese Emotionen sind zutiefst menschlich.
- Um zu verstehen, warum die beiden Kriege nicht mehr als emotional zusammen hängen, muss man sich fragen: Was braucht der russische Kriegsherr, um Krieg zu führen?- Er braucht militärisches Gerät und Ausrüstung aller Art. Das im Ukrainekrieg verwendete Kriegsgerät ist nahezu vollständig aus russischer Produktion. Und die komplette russische Rüstungsproduktion, alle dort Beschäftigten werden in Rubeln bezahlt, nicht in Dollar. Mit Dollars und Euros aus den Gasexporten lässt sich die russische Rüstungsproduktion nicht finanzieren.
Weiterhin dürfte es auch sehr schwer, eigentlich unmöglich sein, dass sich Russland für Dollars oder Euros auf dem Weltmarkt irgendwelche Waffen in nennenswertem Umfang kaufen kann.
- Er braucht Militärangehörige, die das Kriegsgerät bedienen und damit in den Krieg ziehen. Und wie werden die bezahlt? Natürlich auch in Rubeln! Was sollten die Soldaten mit Devisen anfangen? Westliche Konzerne haben sich zu großen Teilen aus Russland zurück gezogen. So können sich die Leute kaum noch Dinge für Dollars kaufen. Und ich halte es für ausgeschlossen, dass die Soldaten die Dollars nach dem Krieg irgendwo im Auslandsurlaub verprassen. Die Gefahr, direkt vom Urlaubsort nach DenHaag verbracht zu werden, wäre für russische Soldaten, die in der Ukraine gekämpft haben, viel zu groß.
Fazit:
Der illegale Überfall auf die Ukraine wird mit Rubeln und nicht mit Dollars oder Euros aus dem Gasexport finanziert.
Und sollten die Rubel für den Kriegsherren Putin wirklich knapp werden, dann könnte er weitere Rubel in beliebiger Menge drucken lassen. Das haben die Amerikaner mit dem Ende von Bretton Woods auch gemacht, so wurde der Vietnamkrieg finanzierbar.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bretton-Woods-System
Doch das hat Putin gar nicht nötig. Der Rubel ist so stabil wie lange nicht mehr.
Weiterhin ist zu beobachten, dass die Devisen, die aus Öl- und Gasexporten eingenommen werden, zu zivilen Zwecken verwendet werden. Wer es mir nicht glaubt, glaubt möglicherweise dem Manager-Magazin.
https://www.manager-magazin.de/unternehm...d9-50476efbbb58
Die Einnahmen aus dem Gasgeschäft werden in die Abmilderung der Kriegsfolgen gesteckt, indem neue Pipelines nach China gebaut werden, um das Gas dort zu verkaufen.
Es wurde nicht im Artikel erwähnt, doch wir dürfen davon ausgehen, dass auch die transsibirische Eisenbahn, die derzeit voll ausglastet ist, in den kommenden Jahren wieder ordentlich ertüchtigt wird. China wird gern behilflich sein. Das ist auch ein ziviler Zweck.
Mal eine Frage in den Raum gestellt: interessiert es einen Bernhardiner oder einen Rottweiler, wenn er von einem Chihuahua angekläfft wird? Werden sich die Erstgenannten vor dem Gekläff fürchten? Es geht den Beiden allenfalls auf die Nerven, mehr nicht.
Damit ergibt sich noch eine weitere Frage: War es im März vernünftig, einen Wirtschaftskrieg mit Russland anzuzetteln?
Normalerweise sollte eine Antwort auf diese Frage gefunden sein, bevor man einen Wirtschaftskrieg beginnt. Der Wirtschaftskrieg hat kaum einen Einfluss auf den illegalen militärischen Krieg - siehe oben. Und der Wirtschaftskrieg schadet vor allem den EU-Staaten - vor allem Deutschland, während Russland und die USA profitieren. Denn Scholz und seine Ministerriege sollten sich nicht nur an ihren Amtseid erinnern, sondern immer dran denken, dass wir in diesem Wirtschaftskrieg nur in der Rolle des Chihuahuas sind.
Pfiffikus,
der nun um sachdienliche Diskussionsbeiträge bittet
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